U5 testet erstmalig Elektro-Baufahrzeuge
24.4.2025
- Erster Praxistest auf Großbaustelle in Hamburg
- Elektrisch betriebener Radlader der Firma LiuGong im Dauereinsatz durch die Arge U5 Los 2 von ZÜBLIN und Wayss & Freytag
Klaus Uphoff, technischer Geschäftsführer HOCHBAHN U5 Projekt GmbH: „Mit dem Pilotversuch verfolgen wir weiter konsequent unsere Nachhaltigkeitsstrategie. Neben den Optimierungen in der Planung und dem Einsatz „grüner“ Baumaterialien nehmen wir nun die Baustellenlogistik in den Blick. Denn auch hier liegen große Potenziale insbesondere zur Einsparung von CO2.“
Im Gegensatz zu Dieselmaschinen arbeiten elektrisch betriebene Baufahrzeuge im Betrieb emissionsfrei. Neben der CO2-Einsparung tragen sie so auch zur Verbesserung der Luftqualität bei und verringern gleichzeitig Geräuschemissionen und Vibrationen am Einsatzort. Ein großer Mehrwert für innerstädtische Großbaustellen wie die U5.
Yves Grebing, ZÜBLIN-Gesamtprojektleiter Arge U5 Los 2: „Wir testen den E-Radlader für die U5 GmbH aktuell jeden Tag unter Realbedingungen. Nur so können wir sicher überprüfen, ob das Fahrzeug genauso leistungsfähig ist wie die konventionelle Dieselmaschine und damit für die Zukunft eine umweltfreundliche Alternative bietet.“
Der Pilotversuch mit dem elektrisch betriebenen Radlader der chinesischen Firma Liu Gong läuft noch bis Mitte Mai auf einer Baustelleneinrichtungsfläche östlich der Haltestelle Sengelmannstraße. Die Arge U5 Los 2 von ZÜBLIN und Wayss & Freytag wird den Radlader hier zunächst für die Materialverladung und Konditionierung (Aufbereitung von Boden) einsetzen. Allein auf dieser Baustellenfläche werden täglich bis zu 1000m³ Material umgeschlagen. Mit einem Schaufelvolumen von rund 3,5 m³ kann der E-Radlader laut Hersteller bis zu 11 Stunden im Einsatz sein. Voll aufgeladen wird er in rund drei Stunden (bei aktuellen 150 KW Ladeleistung).
Im Rahmen des Tests werden vor allem die realistische Einsatz- und Ladedauer unter echten Baustellenbedingungen bei der U5, der tatsächliche Stromverbrauch und die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs untersucht. Im Vergleich mit dem Verbrenner sollen so Erkenntnisse zur Bedienung, Leistungsfähigkeit, aber auch zur Wartung und Reinigung gewonnen werden. Dafür werden die Ergebnisse täglich protokolliert und zum Abschluss des Piloten evaluiert.
Elektrisch betriebene Baufahrzeuge sind in der Baumaschinenbranche derzeit stark im Fokus und folgen dem Entwicklungsziel für emissionsfreies Fahren und Arbeiten. Für die Forschung und Entwicklung der batteriebetriebenen Baumaschinen bieten Großbaustellen wie die U5 daher besonders gute Voraussetzungen zum Test neuer Fahrzeuge. Perspektivisch will die U5 GmbH deshalb noch weitere Schritte gehen. „Wir wollen noch weitere E-Baufahrzeuge testen. Auch für die Bodentransporte der U5 lassen wir schon Elektro-LKW testen. Die Herausforderung ist, dass die elektrisch betriebenen Fahrzeuge ausreichend verfügbar und so auf unseren Baustellen gleichwertig eingesetzt werden können“, so Klaus Uphoff.
Quelle: Hochbahn U5 Projekt GmbH
ZÜBLIN errichtet den ersten Bauabschnitt des Großprojekts U5 gemeinsam mit Wayss & Freytag in zwei Arbeitsgemeinschaften. Mehr Infos zum Projekt.