Bauen im Bestand: ZÜBLIN feiert die Neueröffnung des Konzerngebäudes Z2 in Stuttgart
13.2.2025
- Klimafreundliche Bauweise und Maßnahmen für mehr Energieeffizienz im Fokus der umfassenden Sanierung
- Knapp 450 Mitarbeiter:innen erhalten neue Arbeitsstätte auf dem modernsten Stand der Technik
- Gebäude wird Platin-Zertifikat der DGNB und QNG-Premium Auszeichnung erhalten
„Wir freuen uns, mit der Sanierung des Z2 ein zukunftsweisendes Projekt zum ressourcenschonenden und nachhaltigen Bauen im Bestand realisiert zu haben. Wir senken damit unseren CO2-Ausstoß im Gebäudebetrieb. Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu unserem ambitionierten Ziel, als STRABAG-Gruppe bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen“, erklärt Jörg Rösler, Vorstandsmitglied der STRABAG SE.
Energie sparen, Klima schützen
Beim Projekt Z2 haben die Planer:innen auf Generative Design gesetzt, um das Bestandsgebäude parametrisch zu erfassen und energetisch zu optimieren. Mithilfe von GIS-Daten und Fluchtwegplänen wurden wichtige Parameter wie Luftmengen, Heiz- und Kühllast berechnet, um ein zukunftsfähiges Gebäude zu realisieren.
Das ZÜBLIN-Team hat die gesamte Gebäudehülle, also das Dach, die Fassade und die Decke zur Tiefgarage, energetisch ertüchtigt. Wärmepumpen übernehmen nun die Heizung und Kühlung des Gebäudes. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach dient der Eigenversorgung mit regenerativem Strom. Sie wird durch Solar-Module an der Fassade und einen innovativen Photovoltaik-Zaun als Absturzsicherung auf dem Dach ergänzt. Erzeugte Energie, die nicht sofort benötigt wird, wird in einem Energiespeicher zwischengespeichert.
Der Bestandsbau stammt aus dem Jahr 2002. Durch die technischen Innovationen der vergangenen Jahre haben sich zahlreiche Potenziale ergeben, das Gebäude deutlich energiesparender zu betreiben. Diese Möglichkeiten nutzt die STRABAG-Gruppe gezielt im Sinne ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit dem Erhalt des Rohbaus, der bestehenden Erschließungskerne mit den Treppen und Aufzügen sowie eines Großteils der Sanitäranlagen ist das Z2 ein Paradebeispiel für ressourcenschonendes Bauen im Bestand. Die Aluminiumbänder der Fassade wurden abmontiert, aufgearbeitet und weiterverwendet. Wieder- und weiterverwendbare Materialien und Bauteile, die nicht mehr in Gebrauch sind, hat die externe Plattform Concular weitervermittelt.
Kühlung mit lebendigem Grün
Wo immer es möglich war, hat ZÜBLIN kreislauffähige und cradle2cradle zertifizierte Materialien und Bauteile eingebaut. 25 Prozent der neuen Materialien stammen aus Recycling- oder Wiederverwendungsquellen. Mindestens 85 Prozent des eingesetzten Holzes kommen aus zertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft und mindestens 50 Prozent des verwendeten Betons, der Erdbaustoffe und der Pflanzsubstrate bestehen aus Recyclingmaterial. Zur Raumaufteilung kam ein Prototyp von wiederverwendbaren Trockenbauwänden zum Einsatz. Die Fassadenbegrünung im Erdgeschoss bietet im Sommer einen Sonnenschutz und verbessert das Mikroklima.
Im ersten Untergeschoss der Tiefgarage gibt es 48 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge. Die Infrastruktur für eine zweite Ausbauphase mit weiteren 48 Ladepunkten ist vorbereitet. Damit ist jeder zweite PKW-Stellplatz mit einer Lademöglichkeit ausgestattet. Zudem sind zwei abschließbare Fahrradladeschränke mit Platz für insgesamt 18 Fahrrad-Akkus installiert.
Anwendung modernster Bautechnologie
Bei der Bauumsetzung, für die rund 25 Millionen Euro investiert wurden, vertraute ZÜBLIN auf modernste Technologie. Eine digitale Taktsteuerungstafel ermöglichte es allen Beteiligten gleichzeitig, jederzeit den Baufortschritt zu verfolgen und so ihre Arbeitsabläufe besser aufeinander abzustimmen.
Beim Innenausbau kam im Zuge eines Pilotprojekts ein mobiler 3D-Betondrucker zum Einsatz, der flexibel Elemente drucken kann. So werden Bauvorhaben nicht nur effizienter, sondern durch die Verwendung neuer Materialien und einer speziellen Leichtbauweise im 3D-Betondruck zugleich auch nachhaltiger.
Kein Wunder also, dass nicht nur der Bauprozess von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) begleitet wurde, sondern auch das fertige Gebäude nun ein Platin-Zertifikat für nachhaltige Gebäude der DGNB sowie die QNG Premium Auszeichnung erhalten wird. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang das hohe Maß an weiterverwendeten Bauteilen, die ressourcenschonende Verarbeitung neuer Bauelemente und ein größtmöglicher Einsatz von emissionsvermeidenden Technologien in der Gebäudesubstanz und für den zukünftigen Gebäudebetrieb. Für die ZÜBLIN-Mitarbeiter:innen sind damit attraktive und flexible Arbeitsplätze mit hervorragender technologischer Ausstattung in einem ansprechenden architektonischen Umfeld entstanden.