Das Haus im Haus: Eröffnung der Neuen Staatsoper (NEST) im Wiener Künstlerhaus
7.12.2024
- Eröffnung der neuen Spielstätte für junge Künstler:innen
- Bauen im Bestand am Wiener Karlsplatz
- STRABAG als Hauptsponsorin von NEST
Am 7. Dezember 2024 eröffnete die Wiener Staatsoper ihre zweite Spielstätte: Ein Musiktheater für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien. NEST wird das Theater heißen, als Abkürzung für »Neue Staatsoper«.
Nach zahlreichen Bemühungen der Wiener Staatsoper, dem jungen Publikum adäquaten Raum zu bieten, wie beispielsweise mit einem Zelt auf der Terrasse, einem angemieteten Kellertheater oder einer Wanderoper in den Pausenräumen der Wiener Staatsoper, wurde nun im Künstlerhaus am Karlsplatz ein ideales Zuhause dafür gefunden. Nach umfangreichen Umbauarbeiten entstand hier in den letzten Jahren ein modernes Theater mit 248 Sitzplätzen, Orchestergraben und Schnürboden.
STRABAG beteiligte sich nicht nur als Baufirma am Projekt, sondern ist auch Hauptsponsorin des NEST.
Das Wiener Künstlerhaus: Ein Ort mit Geschichte
Für den STRABAG-Konzern ist die Wiener innerstädtische Adresse Karlsplatz 5 – Künstlerhaus – kein unbekanntes Terrain.
Das ehrwürdige Gebäude feierte 1868 seine Eröffnung und spielt bis heute in der österreichischen Kunst- und Kulturszene eine wichtige Rolle. Das Künstlerhaus war Zeuge bewegter Geschichte und hatte einige Funktionen: erst Lazarett, dann Getreidelager und später Unterkunft für die sowjetische Militärkommandantur. 1881 erfolgte die bauliche Erweiterung des Künstlerhauses um den „Französischen Saal“, einen Seitentrakt, um die Erste Internationale Kunst-Ausstellung beherbergen zu können.
Nach Jahren der Vernachlässigung starteten 2017 umfassende Revitalisierungsarbeiten der Haupträumlichkeiten des Künstlerhauses – durchgeführt von STRABAG. 2020 konnten die Umbauarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei wurden historische Elemente, wie die imposante Eingangshalle, originalgetreu restauriert und die Ausstellungsräume modernisiert. Heute ist die Albertina Modern eines der fortschrittlichsten Kunsthäuser Österreichs.
Das Haus im Haus: Der Französische Saal
Der Französische Saal wartete noch auf die Revitalisierung und stellt die zweite und finale Etappe der Sanierung des Objekts durch den STRABAG-Konzern dar. Dabei standen auch hier besondere Projektherausforderungen im Vordergrund. Um die architektonische Identität des Seitentrakts zu wahren, wurde bewusst kein Neubau angedacht, sondern im denkmalgeschützten Bestand gebaut. Ziel: Die Errichtung einer neuen Opernspielstätte der Wiener Staatsoper.
Im Wesentlichen wurde ein Haus im Haus errichtet und der Französische Saal zu einem modernen Opernhaus für junges und jüngstes Publikum umgebaut. Im Mai 2023 konnte als erster Meilenstein die Grundsteinlegung gefeiert und eine Zeitkapsel verbaut werden, die die Nachwelt über das Projekt informiert.
Seitdem gingen die Arbeiten rasch voran, wobei erschütterungsarmes Arbeiten und genaue Planung im Vorhinein oberste Priorität hatten, um die Bausubstanz zu erhalten und zu schonen. Dazu wurde das ganze Gebäude mit rund 70 Säulen im DSV-Verfahren unterfangen. Der Abtransport des Erdaushubs erfolgte mittels Förderband durch eine Öffnung an einer Seitenwand. Um das bereits renovierte Dach in dieser zweiten Bauphase nicht nochmal zu öffnen, wurde auf einen Hochbaukran verzichtet und ein Laufkatzenkran eingesetzt. Der Erhalt der Rippendecke verminderte Arbeitsunterbrechungen; zu deren Erhalt wurde die Decke mit CFK-Lamellen ertüchtigt, um sie weiterhin verwenden zu können.