STRABAG SE erhöht nach Halbjahreszahlen Ausblick auf 2020
31.8.2020
- Leistung im ersten Halbjahr 2020 um 10 % gesunken
- EBITDA +2 %, EBIT wegen höherer Abschreibungen 26 % tiefer bei € 45,10 Mio.
- Auftragsbestand auf Rekordniveau von € 19,4 Mrd.
- Ausblick 2020 erhöht: Leistung sollte rd. € 15 Mrd. betragen – bisherige Prognose € 14,4 Mrd.; EBIT-Marge ≥ 3,5 % weiterhin angestrebt
6M/2020 |
6M/2019 |
in % |
||
---|---|---|---|---|
Leistung | € Mio. |
6.720,08 |
7.506,99 |
-10% |
Umsatz | € Mio. |
6.321,81 |
6.979,07 |
-9% |
Auftragsbestand | € Mio. |
19.440,54 |
18.325,61 |
6% |
EBITDA | € Mio. |
300,11 |
294,74 |
2% |
EBITDA-Marge | % |
4,7% |
4,2% |
|
EBIT | € Mio. |
45,10 |
61,00 |
-26% |
EBIT-Marge | % |
0,7% |
0,9% |
|
Konzernergebnis | € Mio. |
-0,79 |
10,66 |
n.a. |
Nettogewinn-Marge nach Minderheiten | % |
0,0% |
0,2% |
|
Ergebnis je Aktie | € |
0,01 |
0,10 |
n.a. |
Mitarbeiteranzahl | FTE |
74.093 |
76.638 |
-3% |
Der börsenotierte Baukonzern STRABAG SE hat heute, Montag, Zahlen für das Halbjahr 2020 berichtet.
Leistung und Umsatz
Die STRABAG SE erbrachte im ersten Halbjahr 2020 eine um 10 % geringere Leistung in Höhe von € 6.720,08 Mio. Dies ist mehrheitlich durch drei Faktoren bedingt: die wegen des Mitte 2019 ausgelaufenen Vertrags mit einer deutschen Großkundin im Bereich Property & Facility Services weggefallene Leistung, die vorübergehende Baueinstellung im Zuge der Coronavirus-Krise in Österreich und die Abarbeitung bzw. die Fertigstellung von Tunnelbauprojekten in Chile. Der konsolidierte Konzernumsatz fiel um 9 %.
Auftragsbestand
Der Auftragsbestand per 30.6.2020 lag mit € 19.440,54 Mio. um 6 % über jenem per 30.6.2019 und damit auf Rekordniveau. Etwa in der Region Americas, in Ungarn und in Österreich wurden Großaufträge abgearbeitet, sodass hier Rückgänge zu verzeichnen waren. Dieser Entwicklung gegenüber standen neue Großaufträge bzw. Auftragserweiterungen im Tunnelbau in Großbritannien und eine deutliche Erhöhung des Auftragsbestands in Deutschland und in Tschechien.
Ertragslage
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im ersten Halbjahr 2020 leicht um 2 % auf € 300,11 Mio. Allerdings stiegen die Abschreibungen infolge höherer Investitionen im Vorjahr überproportional, sodass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei € 45,10 Mio. nach € 61,00 Mio. im Vorjahresvergleichszeitraum und damit um 26 % tiefer zu liegen kam. Dieser Rückgang ist auf die Entwicklung des Segments International + Sondersparten zurückzuführen.
Das Zinsergebnis belief sich auf € -13,49 Mio. In den ersten sechs Monaten des Vorjahrs hatte es € -19,50 Mio. betragen. Darin enthalten sind zwar höhere negative Kursdifferenzen von € -7,05 Mio. (6M/2019: € -1,24 Mio.), was jedoch durch geringere Zinsaufwendungen mehr als ausgeglichen wird. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) zeigte sich bei € 31,61 Mio. im Vergleich zu € 41,50 Mio. im ersten Halbjahr des Vorjahrs. Dass gleichzeitig die Ertragsteuern einen ähnlich hohen Wert erreichten, lässt sich im Wesentlichen mit Projektverlusten in einem außereuropäischen Land erklären, dem keine Möglichkeit zur Geltendmachung von Verlustvorträgen gegenübersteht.
Das auf die Fremdanteilseigner entfallende Ergebnis war bei € 1,42 Mio. in absoluten Zahlen kaum verändert. Insgesamt wurde ein Konzernergebnis von € -0,79 Mio. erzielt. In demselben Zeitraum des Vorjahrs hatte es sich mit € 10,66 Mio. noch im positiven Bereich bewegt, wobei das Konzernergebnis im Halbjahr in der Regel noch unterhalb der Nulllinie tendiert. Bei 102.600.000 ausstehenden Aktien gleicht dies einem Ergebnis je Aktie von € -0,01 (6M/2019: € 0,10).
Vermögens- und Finanzlage
Verglichen mit dem Halbjahresvergleichszeitpunkt des Vorjahrs erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 29,9 % auf 31,7 %; zum Jahresende 2019 hatte sie 31,5 % betragen. Die Netto-Cash-Position sank, wie saisonal üblich, von € 1.143,53 Mio. per Jahresende 2019 auf € 946,47 Mio. (30.6.2019: € 240,57 Mio.).
War der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit im Vorjahresvergleichszeitraum deutlich negativ, wurde er nun aufgrund eines geringeren Working Capital-Aufbaus bei € 32,84 Mio. im positiven Bereich registriert. Da gegenüber dem Halbjahr 2019 signifikant weniger in Sachanlagen investiert wurde, zeigte sich der Cashflow aus der Investitionstätigkeit um ca. 40 % weniger stark im negativen Terrain. Dagegen führte die Tilgung einer Anleihe mit einem höheren Volumen als jener im Vorjahr zu einem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit, der einen Wert von € -261,03 Mio. nach € -183,27 Mio. im ersten Halbjahr des Vorjahrs aufwies.
Mitarbeiteranzahl
Mit der verringerten Leistung reduzierte sich auch die Mitarbeiteranzahl, und zwar um 3 % auf 74.093 Personen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. Dabei war wegen des erwähnten Wegfalls eines langlaufenden Großauftrags im Property & Facility Services-Bereich im Vorjahr der größte Rückgang in Deutschland zu verzeichnen, gefolgt vom projektbedingten Mitarbeiterabbau im Nahen Osten. Die Entwicklung in den anderen Märkten war uneinheitlich.